Sprit aus der Steckdose - Deutschland setzt auf Elektroautos
Wenn es nach Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Umweltminister Sigmar Gabriel geht, soll Deutschland bald eine Vorreiterrolle bei der Nutzung von Elektoautos übernehmen. Die zugehörige Roadmap "Nationaler Entwicklungsplan Elektromobilität" sieht bis 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Strassen vor. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wollen mit vereinten Kräften die Entwicklung von Elektroautos vorantreiben. Als langfristiges Ziel sollen bis 2030 dann fünf Millionen Elektroautos bundesweit rumkurven.
Die Industrie bremste die hochgesteckten Ziele mit der Aussage, Entwicklungen in dieser Größenordnung seien in dem veranschlagten Zeitraum ziemlich unrealistisch. Als Herausforderung gilt die Entwicklung einer geeigneten Batterie, welche sowohl preiswert ist, als auch die nötige Kapazität für längere Fahrtstrecken liefert.
Doch was nützt die modernste Batterie, wenn der darauf gespeicherte Strom aus schmutzigen Kraftwerken stammt? Millionen Elektroautos helfen wenig, solange für die Erzeugung des benötigten Stroms fossile Ressourcen verheizt werden. Auf Dauer hilft nur zweigleisiges Vorantreiben beider Aspekte, CO2-Reduktion auf den Straßen und in den Kraftwerken.
Bis dahin ist noch ein weiter Weg, und noch eine Menge CO2 wird durch deutsche Auspuffe blubbern. Wer nicht eines der 50 Mini-E Elektroautos ergattert - welche demnächst als Pilotversuch von BMW in Berlin an den Start gehen - kann sich die nächsten Jahre "beruhigt" nach einem Benziner umsehen. Um die CO2-Steuer kommen wir wohl nicht herum.